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Semantisches Mapping: Semantic Maps bei Peter Gärdenfors sind eine Möglichkeit, die Bedeutung von Wörtern und Begriffen durch geometrische Formen und Beziehungen darzustellen. Jeder Knoten in einer semantischen Karte steht für ein Wort oder ein einen Begriff, die Kanten stellen die Beziehungen zwischen diesen Wörtern oder Begriffen dar, z. B. Synonymie, Hyponymie bzw. Meronymie. Siehe auch P. Gärdenfors, Semantik, Semantic Web, Conceptual Space, Synonymie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Gärdenfors über Semantisches Mapping – Lexikon der Argumente

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Semantisches Mapping/Semantic Maps/Linguistik/Gärdenfors: in der Linguistik sind semantische Mappings in letzter Zeit populär geworden. Siehe Haspelmath (1997, 2003)(1)(2). Croft (2001)(3), Zwarts (2010a)(4), Sanso (2010)(5). Sie repräsentieren, wie eine Menge von Bedeutungen „zusammenhängen“, wo bei Nachbarschaft verwandte Bedeutung signalisiert. Vor allem geht es um grammatische Ausdrücke (d.h. abgeschlossene Klassen von Ausdrücken), sie können aber auch auf offene Klassen von Wörtern angewendet werden.
Haspelmath (1997)(1) zeigt damit, wie ein unbestimmtes Pronomen wie Bsp die Bedeutung „jemand“ in verschiedenen Sprachen verschiedene Bedeutungen und grammatische Funktionen abdeckt.
These: die Bedeutungselemente müssen so organisiert sein,
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dass die Regionen die der Bedeutung eines Ausdrucks entsprechen, verbunden sein müssen, und das für jede Sprache. (Siehe Croft, 2001, p. 96)(3).
Zwarts: (Zwarts 2010a) (4) unterscheidet zwei Ansätze von semantischen Mappings:
a) Matrix-getriebene semantische Karten: hier wird die semantische Karte aus einer sprachübergreifenden lexikalischen Matrix gewonnen.
GärdenforsVsSemantische Mappings: es wird selten erklärt, wie die Komponenten der semantischen Karte eigentlich identifiziert werden. Das wird meist der Intuition des Linguisten überlassen.
b) Raum-getriebene semantische Karten: gehen davon aus, dass für einen bestimmten Bereich ein einziger universeller Begriffsraum die semantische Struktur für alle Sprachen festlegt. Bsp Farbraum. (Siehe Berlin and Kay, 1969)(6).
Gärdenfors: mein Ansatz ist ähnlich dem von semantischen Mappings: die Dimensionen des semantischen Universums sollten identifiziert werden und zu relevanten kommunikativen Funktionen in Beziehung gesetzt werden. Dabei sollte Bedeutung von Form getrennt werden.
Typologische Theorien/Croft/Gärdenfors: (Croft 2001, p. 96)(3): These: die meisten grammatischen Bereiche liefern Universalien die Form und Funktion aufeinander abbilden und die als zusammenhängende semantische Karte repräsentiert werden können.
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Semantisches Mapping/Gärdenfors: besteht nicht zwischen Sätzen und den von ihnen ausgedrückten Propositionen. Grund: Satzbedeutungen sind stark kontextabhängig.


1. Haspelmath, M. (1997). Indefinite pronouns. Oxford: Oxford University Press.
2. Haspelmath, M. (2003). The geometry of grammatical meaning: Semantic maps and cross-linguistic comparison. In M. Tomasello (Ed.), The new psychology of language (Vol. 2, pp. 211–242).
3. Croft, W. (2001). Radical construction grammar: Syntactic theory in typological perspective. Oxford: Oxford University Press.
4. Zwarts, J. (2010a). Forceful Prepositions. In V. Evans & P. Chilton (Eds.) Language, cognition and space: The state of the art and new directions (pp. 193-214). London.
5. Sanso, A. (2010). How conceptual are semantics maps? Linguistic Discovery, 8, 288–309.
6. Berlin, B., & Kay, P. (1969). Basic color terms: Their universality and evolution. Berkeley, CA: University of California Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

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